Herrgott aus Stan
In Ottakring draußt in an uralten Haus
im Hof in der Speckbachergass’n
is‘ g’lahnt ganz verstaubt,
seiner Zierde beraubt
a Herrgott aus Sta’n ganz verlass’n
i‘ hab‘ eahm entdeckt
und als Kind dort versteckt
mei‘ Kittröhrl und meine Stoll’n,
denn die größer’n Buam war’n
auf die Stoll’n wiea d’e Narr’n
a’s Kittröhrl hätten’s ma g’stohl’n
Herrgott aus Sta’n
Du, nur alla’n
hast mi‘ als Biabl verstanden
Du hast mein Besitz
immer beschützt
bist wie a Freund davor g’stand’n
oft hab‘ i‘ g’want
mi‘ an Di‘ g’lahnt,
denn Kindersorgen san‘ groß
Herrgott aus Sta’n
Du, nur alla’n
Du warst mei‘ anziger Trost
Ja, des is‘ scho‘ lang her
von dem Haus steht nix mehr
und Ottakring, Ottakring hat si‘ verändert
heut wird überall ‚baut
und all’s, was alt is‘, zerhaut
a‘ die Menschen, d’e hab’n sich geändert
i‘ fahr‘ öfter no‘ raus,
weil mei‘ Muatta wohnt draußt
und wiea i‘ so hingeh‘ zu ihr
ja, da liegt ganz verlassen,
zerhaut auf der Straß’n
mei‘ sta’nerner Herrgott vor mir
Herrgott aus Sta’n
i‘ glaub‘ mia zwa
hab’n si‘ no‘ rechtzeitig g’fund’n
Du hast mein Besitz
immer beschützt
bin Dir als Freund stets verbunden
i‘ trag Di‘ ham
und pick‘ Di‘ z’samm‘
san‘ Deine Schmerzen auch groß
Herrgott aus Sta’n
Du ganz alla’n
Du warst mein anziger Trost
Herrgott aus Sta’n
Du ganz alla’n
Du warst mei‘ anziger Trost